"Feuerwehr kämpft um Modernisierung"
Das ist die Headline zum Bericht der Oberhessischen Presse vom 02.05.2018 der gemeinsamen Jahreshauptversammlung der Marburger Feuerwehren.
Mit einem Rückblick und Mit einem Rückblick und auf die Zukunft gerichte-ten Planungen haben sich rund 150 Vertreter der Marburger Feuerwehren bei ihrer Jahreshauptver-sammlung befasst.
„Die Oberbürger-meister und Bürgermeister an-derer hessischen Kommunen schauen neidisch auf das her-vorragende Marburger System“, verriet Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies bei der Begrü-ßung der Feuerwehrleute. „Nirgendwo sonst in Hessen engagieren sich bezogen auf die Be-völkerungszahl so viele ehrenamtliche Kräfte in der Feuer-wehr.
Das wirkt sich natürlich auch im Haushalt aus.
Darauf sind wir sehr stolz.“Bürgermeister und Brand-schutzdezernent Wieland Stötzel nahm zum ersten Mal als zu-ständiger Dezernent auf dem Podium Platz.
Er betonte: „Die Feuerwehr Marburg mit ihrem flächendeckenden System ist uneingeschränkt zu unterstützen. Die allgemeinen Herausforderungen und die besondere Situation aufgrund der Sperrung der Weidenhäuser Brücke werden bisher erfolgreich gemeistert.“
Die Leiterin der Feuerwehr Marburg, Carmen Werner, gab schließlich einen Rückblick auf das Jahr 2017. Insgesamt 1 047 Einsätze hatten die Marburger Brandschützerinnen und Brandschützer geleistet. Dabei rückten sie zu einigen Großbränden aus, etwa im Mai am Steinweg und im November in der Zahlbach.
Zum Ende des Jahres waren 529 Marburgerinnen und Marburger in der Einsatzabteilung engagiert – „das sind 123 Kräfte mehr als die Sollvorgabe von 405 Feuerwehrangehörigen, die verlangt werden“, so Werner stolz.
In der Jugendfeuerwehr sind 171 Jugendliche aktiv, ergänzte der Stadtjugendfeuerwehrwart Felix Maeding. Erfreulich ist auch die Entwicklung der Kin-derfeuerwehr: 2017 waren hier 30 Mädchen und Jungen aktiv.
Mit der Neugründung der Feuersalamander in Moischt sind es derzeit 50 Kinder, berichtete Kinderfeuerwehrwartin Nadine Lemke. In diesem Jahr wird eine weitere Kinderfeuerwehr in den westlichen Stadtteilen gegründet.
„Die Nachwuchsförderung ist die Garantie für eine funktionierende Freiwillige Feuerwehr“, sagte Marc Prause, Sprecher der ehrenamtlichen Kräfte Marburgs. Er erinnerte die Vertreterinnen und Vertreter des Stadtparlaments in seiner Rede an ihr Versprechen, in die Feuerwehrstandorte und Fahrzeuge zu investieren. Prause sagte, der Technische Prüfdienst habe der Feuerwehr, „nachdem uns bereits für einige Objekte in der Vergangenheit die Gelbe Karte gezeigt wurde, nun sprichwörtlich einen Platzverweis erteilt, damit wir handeln“.
Bekannt seien viele der Mängel schon seit längerer Zeit gewesen, kritisierte Prause, und auch der bisherige Bedarfs- und Entwicklungsplan wies bereits auf vieles hin, aber aufgrund der finanziellen Situation der Stadt in der Vergangenheit „konnte oder wollte man nicht ausreichend in die Standorte der Feuerwehren investieren“.
Das müsse sich ändern. Der neue Bedarfs- und Entwicklungsplan, in dem die benötigten baulichen Investitionen, Investitionen in Fahrzeuge und Technik, also die Zukunft der Feuerwehr Marburg für die nächsten zehn Jahre festgelegt werden, soll im Herbst fortgeschrieben werden.
Prause appellierte an Vertreter der Politik, sich an den Planungen zu beteiligen.
Die Feuerwehr Marburg habe zehn Kleinfahrzeuge wie Mannschaftstransportwagen, Einsatzleitwagen, Kommandowagen und fünf Löschfahrzeu-ge, die ihre Nutzungsdauer von zehn beziehungsweise 25 Jahren teilweise um bis zu neun Jahre überschritten hätten.
„Nach diesen Zeiträumen sind sie nicht nur fahrzeugtechnisch, sondern vielmehr von der Einsatztechnik her einfach veraltet“, sagte der Sprecher der ehrenamtlichen Kräfte. „Wir brauchen ein deutliches Plus in der Technik. Jetzt.“
Insgesamt 27 Millionen Euro für Fahrzeuge und Standorte bringt das Land Hessen an Fördermitteln ein. Ein Fördervorbescheid zugunsten der Stadtteilfeuerwehr Wehrda ist bereits eingegangen, führte Carmen Werner aus.